Ja, ich darf Sie begrüßen zur siebten Doppelstunde unserer Veranstaltung Künstliche Intelligenz und
juristisches Entscheiden von der juristischen Methodenlehre zur Computerwissenschaft Legal
Tech. Wir haben insgesamt ja neun Doppelstunden. Heute ist die siebte Doppelstunde, dann schließen
noch drei Gastreferate an. Heute geht es um das Buch von Kevin Ashley, AI and Legal Analytics,
das 2017 erschienen ist und ein Standardwerk ist für Legal Tech in der sozusagen angelsächsischen
Legal Tech Community. Und dann am Ende machen wir noch kurz zwei ganz kleine Kapitel, nämlich was
gute Legal Tech Ausbildung beinhalten sollte. Auch da hören wir die Überzeugungen von Kevin
Ashley, was er dazu sagt und was sich in der Arbeitswelt der Juristen noch ändert durch
Legal Tech. Wir sind also in der siebten von insgesamt neun Doppelstunden. Es geht um State
of the Art in USA, Kevin Ashley, AI and Legal Analytics, das Buch von 2017. Ich stelle Ihnen
jetzt gut 30 Textproben aus diesem Buch vor, die ich zum Teil anmarkeert habe,
geheiligtet habe und versuche Ihnen zu erläutern, was letztendlich Kevin Ashley glaubt, was wir
unter Legal Tech zu verstehen haben. Der Punkt ist, das hat sozusagen eine doppelte Bedeutung,
dass wir uns mit dem Buch von Kevin Ashley befassen. Denn einerseits wollen wir natürlich wissen,
was denkt die Legal Tech Community in den angelsächsischen, insbesondere in den USA
Rechtskreisen und zum anderen ist es eine gute Rekapitulation dessen, was wir in den bisherigen
sechs Doppelstunden gehört haben. Insbesondere wird spannend sein, wie wird die Aufteilung
gesehen zwischen den beiden Welten, subsymbolische KI, Machine Learning und symbolische KI,
Expertensysteme einerseits und andererseits, wie ist Kevin Ashley zu verstehen, wenn es um die große
Frage geht, was können wir eigentlich sozusagen formalisieren, was können wir annotieren, was
können wir mit Maschinen verarbeiten oder noch deutlicher, was sollten wir im Bereich Legal
Tech mit den Maschinen und den Maschinenlesbandzeichen repräsentieren. Die Wörter, die die Juristen in
der Rechtssprache benutzen, die Bedeutungen dieser Wörter, die Begriffe, die Rechtsbegriffe,
die wir sozusagen im Kopf haben, wenn wir juristisch sprechen, das sind ja die drei
Möglichkeiten, die wir repräsentieren könnten mit den Maschinenlesbandzeichen. Also unter diesem
Gesamtkontext, in diesem Gesamtkontext macht es Spaß, sich sozusagen mit den Texten von Kevin
Ashley zu befassen. Vorneweg der Überblick zu Kevin Ashleys Buch AI und Legal Analytics. Er
unterscheidet im Grunde zwei große Kapitel, einmal Computational Models of Legal Reasoning,
hier CMLR und dann sehen Sie hier den dickeren blauen Strich und das heißt, man unterscheidet
diese Computational Models of Legal Reasoning von den Legal Text Analytics LTA sozusagen Themen.
CMLR unterteilt Kevin Ashley jetzt wieder in vier unterschiedliche Subkategorien, sozusagen einmal
Modeling Statutory Reasoning. Also da geht es darum, wie können wir versuchen, die Statuten,
die Rechtsnormen zu modellieren und das Reasoning ist ja eigentlich das sozusagen juristische
Argumentieren. Also Reasoning heißt ja vernünftig argumentieren, Schlussziehung eigentlich, also
logische Schlussziehung sozusagen inferieren mit logischen Schlüssen und Beispiele sind hier IBM
Watson und IBM Debater ist eine sozusagen Ableitung, ein Derivat sozusagen von Watson. Und das ist die
eine Thematik. Dann die nächste Thematik ist Modeling Case-Based Reasoning. Also ganz interessant,
einerseits werden hier Normen, Regeln sozusagen modelliert und zum anderen werden Fälle verglichen,
Case-Based Reasoning, das ist typisch fürs Case Law System, für die Fallunterscheidung,
fürs distinguishing, man vergleicht Fälle miteinander, man vergleicht den zu entscheidenden
Fall mit einem Präzedenzfall. Die Frage ist, wie kann man das sozusagen modellieren, wie funktioniert
dabei das Reasoning, also die Schlussziehung, das inferieren, das begründen einer Entscheidung.
Dann MPLO Models of Predicting Legal Outcomes, also da geht es um Vorhersagetools, wie könnten wir
mit Daten, die wir haben, vielleicht für künftige Fälle oder für zu entscheidende Fälle Voraussagen
treffen, wie wohl dieser zu entscheidende Fall vor den Gerichten entschieden wird unter
Berücksichtigung dessen, was die Gerichte bislang entschieden haben. Und dann CMLR, Computational
Models of Legal Argument, also da geht es um die juristische Argumentation, wie können wir die
Argumentation modellieren und da sieht man schon Reasoning und Argumentation, was ist da der genaue
Unterschied. Ja, also wir glauben schon eher, dass es darum geht herauszufinden, wie Argumentation
funktioniert und ein wesentlicher Teil guter Argumentation ist sozusagen logische Argumentation
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
02:01:58 Min
Aufnahmedatum
2021-01-26
Hochgeladen am
2021-01-27 02:38:48
Sprache
de-DE